streifschuss ins glück.
Die Ski-Welt hat einen neuen Helden: Sensationeller Sieg auf der berüchtigten „Streif“
Diese Nachricht geht um die Welt: Thomas Dreßen gewinnt das schwerste und bedeutendste aller Ski-Rennen. Und erreicht damit im Alter von gerade mal 24 Jahren Legenden-Status, nachdem er auf der eisharten „Streif“ mit einer perfekten Fahrt zu seinem ersten Weltcup-Sieg überhaupt rast.
Wenige Sekunden haben die Macht, ein ganzes Leben zu verändern. In Kitzbühel geschieht ebendies. Vom steilsten Startschuss aller Weltcuprennen vergehen nur 116 Sekunden, bis der Mann im schwarzweißen Rennanzug mit 140 km/h über die Ziellinie rauscht. Ein Blick auf die Anzeigentafel, wo die grüne „1“ aufleuchtet. Was folgt, ist grenzenloser Jubel.
„Jaaa … wie geil“, schreit Thomas Dressen, der sein Glück kaum fassen kann. Er schnallt ab, packt die Ski, reckt sie immer wieder jubelnd in den Himmel und lässt sich feiern; von Felix Neureuther, Arnold Schwarzenegger und den 20.000 Zuschauern auf den Tribünen im Stadion. „Es ist unbeschreiblich“, sagt Thomas nach dem Rennen in der ARD. „Dass ich hier in Kitzbühel gewinne, ist einfach nur Wahnsinn.“
Die legendäre Strecke
Start der Abfahrt ist auf 1.665 Meter Höhe am Hahnenkamm. Mit 50% Gefälle geht es ins Rennen, mit dem ersten spektakulären Sprung in die Mausefalle, dem steilsten Stück (85%). Es folgt die Kompression, an der die Läufer Kräften des Zehnfachen ihres Körpergewichtes ausgesetzt sind, dann ins so genannte Karussell und in den seitlich abfallenden Steilhang.
Am relativ flachen Brückenschuss müssen die Fahrer ihr Gleitvermögen unter Beweis stellen. Dann geht es Knall auf Fall: Sprung über die Alte Schneise und direkt weiter zum Seidlalm-Sprung, Lärchenschuss und Hausbergkante, die bereits aus dem Zielbereich einsehbar ist. Über die Traverse auf den Zielschuss, wo 140 km/h erreicht werden und mit dem Zielsprung ein letzter satter Satz über bis zu 50 Meter wartet.
Das perfekte Rennen
Thomas Dreßen geht mit der Nummer 19 ins Rennen. Und schon nach der ersten Zwischenzeit wird klar: Da könnte sich eine Überraschung anbahnen! Der junge Deutsche springt 38 Meter weit in die Mausefalle, beschleunigt auf 113 km/h, meistert den Steilhang mit Bravour und kommt (dank einem offenbar perfekt präparierten Ski) mit einer halben Sekunde Vorsprung aus dem Gleitstück.
Der 97 kg schwere Zolloberwachtmeister sieht mit seiner uvex contest Brille auch die kleinsten Schläge in der Piste, fährt wie auf Schienen bis ins Ziel und verweist den bis dahin führenden Schweizer Abfahrts-Weltmeister Beat Feuz um 0,2 Sekunden auf den zweiten Platz. Hört sich nach einem Wimpernschlag an, bei 140 km/h bedeutet das aber einen Vorsprung von 5,7 Metern. Thomas Dreßen hat die „Streif“ gewonnen – und in 116,15 Sekunden Geschichte geschrieben.
0,2 Sekunden Vorsprung
Das Rennen, das jeder Skirennläufer gewinnen will.
Am 21. Februar 2015 gab Dressen sein Debüt im Ski-Weltcup, seitdem wurde er kontinuierlich besser, sein Sieg in Kitzbühel war auch deshalb alles andere als Zufall. Im Dezember fuhr er auf der anspruchsvollen „Birds of Prey“ Strecke in Beaver Creek erstmals auf ein Weltcup-Podium. Es folgten zwei fünfte Plätze, in der Alpinen Kombination von Bormio und beim Abfahrts-Klassiker am Lauberhorn in Wengen.
„Ich versuche jeden Tag, mein Maximum abzurufen, weil es das ist, was mich antreibt. Deshalb war mein größtes Highlight der Saison natürlich Kitzbühel“, sagt Frontmann des deutschen Speedteams Thomas Dressen. „Den Mythos Streif und Kitzbühel erlebt man als Athlet auf besondere Weise“.
Der erfolgreichste deutsche Abfahrer aller Zeiten
Nach 39 Jahren steht beim Abfahrtsklassiker in Kitzbühel plötzlich wieder ein Deutscher ganz oben. Im März folgt dann die Sensation: ein weiterer Platz auf dem Treppchen im norwegischen Kvitfjell. Zusammen mit Sepp Ferstl und Markus Wasmeier ist Dressen somit im Weltcup mit seinem Sieg in Norwegen der erfolgreichste deutsche Abfahrer aller Zeiten.
„Meine Motivation ist, dass ich meine Grenzen jeden Tag verschieben kann. Und dann kommt natürlich noch Adrenalin dazu.“ Sein Ehrgeiz ist es, der Dressen tagtäglich immer wieder neue Limits überschreiten lässt. Deshalb ist auch das Thema Training für den Abfahrer die wichtigste Stellschraube, um weiterhin erfolgreich zu sein. „Im Rennen kann man nur noch das abrufen, was man im Training schon gemacht hat“, sagt Dressen. „Kopf ausschalten und aufs Gefühl verlassen.“
Im Training und im Rennen setzt Dressen deshalb auf einen sicheren Begleiter: den uvex race carbon Skihelm. Guter Style, noch besserer Schutz. Und die innovative uvex DSV-Scheibe beschert ihm bereits die ganze Saison hindurch perfekte Sicht – bei jeder Wettersituation. Ein sicheres Gefühl beim Rennen sorgt selbstverständlich für ganz neue Möglichkeiten. „Da traut man sich, bis ans Limit zu gehen“, sagt der Weltcup-Sieger. Und das macht sich offensichtlich mit großem Erfolg bezahlt.